© Gunnar Dethlefsen
Katja Reider
Autor*in
Nach einem Germanistik-Studium und mehreren Jahren als Pressesprecherin des Wettbewerbs ‚Jugend forscht‘, begann Katja Reider während eines verregneten Urlaubs mit dem Schreiben und hörte bis heute nicht mehr damit auf. Sie schreibt für Kinder jeden Alters: einfühlsam, augenzwinkernd – und vor allem mit großer Begeisterung. Inzwischen hat sie mehr als zweihundert Bücher veröffentlicht, die z.T. in viele Sprachen übersetzt wurden.
Katja Reider lebt mit Familie und Hund in Hamburg, wo sie sich seit vielen Jahren in der Leseförderung engagiert. www.katjareider.de
,Katja Reider war Pressesprecherin des Wettbewerbs Jugend forscht, bevor sie zu schreiben begann. Inzwischen hat sie mehr als hundert Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht, die in viele Sprachen übersetzt wurden.
Mehr über Katja Reider unter katjareider.de.
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1. Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Ich träumte zwar nicht schon als Kind davon, später Bücher zu schreiben, aber ich bombardierte meine Freundinnen gern mit seitenlangen Briefen und meine Deutschlehrer mit kilometerlangen Aufsätzen. Ich nutzte quasi jede Gelegenheit, wild drauflos zu fabulieren. Dass aus dieser Leidenschaft fürs Geschichten spinnen einmal mehr werden sollte, erschien mir damals undenkbar. Bücher schreiben... das machen andere. Dachte ich, studierte Germanistik und Publizistik, arbeitete in einer PR-Agentur und später als Pressesprecherin des Wettbewerbs "Jugend forscht". Während eines verregneten Urlaubs mit einer befreundeten Illustratorin schrieb ich - mehr aus Zufall - meine ersten kurzen Geschichten und schickte sie anschließend an einige Verlage. Ich weiß noch genau, wie erstaunt ich war - und wie überglücklich - als gleich mehrere Verlage antworteten und Interesse an einer Veröffentlichung hatten. So fing alles an...
2. Gibt es so etwas wie einen Arbeitsalltag? Und wenn ja, wie sieht er aus?
Mein Arbeitsalltag unterscheidet sich, glaube ich, kaum von dem anderer berufstätiger Mütter: Vormittags, während meine beiden Kinder in der Schule sind, arbeite ich (wobei das Berufsleben einer Autorin neben dem Schreiben auch jede Menge 'Bürokram' mit sich bringt, z.B. Lesereisen planen, Verträge lesen, Fragebögen wie diese, Briefe und Mails beantworten, Unterlagen für die Steuer zusammen suchen... ).
Nachmittags tippe ich noch die eine oder andere Email, telefoniere mit Lektoren wegen neuer Projekte o.ä. - wenn ich nicht gerade meine Tochter zum Töpfern bringe, mit meinem Sohn Englischvokabeln pauke oder mit einer Freundin durch den Stadtpark jogge...
3. Woher nehmen Sie ihre Ideen?
Ich gehöre zu den Menschen, die sich sehr gut an ihre eigene Kindheit erinnern - und die damals erlebten Gefühle problemlos wieder 'hervorzaubern' können. Daraus schöpfe ich unendlich viele Ideen. Aber natürlich inspirieren mich auch meine beiden Kinder und deren Freunde zu zahlreichen Geschichten. Auch während meiner vielen Lesungen erzählen mir Kinder oft ganz alltägliche Geschichten und manchmal weiß ich dann sofort: Darüber schreibe ich!
4. Wie viel Realität fließt in Ihre Texte mit ein? Haben Ihre Figuren z.B. reale Vorbilder?
Viele meiner Geschichten haben einen realen Kern und verlaufen dann doch ganz anders, verselbständigen sich im Laufe der Handlung. Mit den Figuren ist es ähnlich: Einige ähneln zu Anfang Menschen in meiner Umgebung oder in meiner Erinnerung - und entwickeln sich dann doch in eine andere Richtung.
5. Welches Thema favorisieren Sie? Und warum?
Ich schreibe gern über die mehr oder weniger verrückten Abenteuer des Alltags: Kindergarten, Schule, Freundschaft, Liebe, Enttäuschung, Geborgenheit, Eifersucht, Blamagen, Streit und Versöhnung... und all dies verpacke ich - je nach Alter der Zielgruppe - auch gern in Tiergeschichten. Diese 'Liebe zum Alltäglichen' hat einen ganz schlichten Grund: Ich schreibe am besten über Gefühle, die ich selber kenne. Und wenn mir bei Lesungen gesagt wird, dass sich die Kinder mit meinen Geschichten rundum verstanden fühlen, dann ist das für mich das schönste Kompliment!
6. Welches Buch würden Sie gerne schreiben?
Da gibt es keine 'Wunschprojekte', sonst würde ich sie ja verwirklichen - oder es zumindest versuchen. Ich mag meine Arbeit sehr, so wie sie ist.
7. Was fasziniert Sie an Kinder- und Jugendliteratur? Was, glauben Sie, ist besonders beim
Schreiben für Kinder und Jugendliche?
Ich schreibe zur Zeit vorwiegend für eine recht junge Zielgruppe - Kindergartenkinder und Kinder im Grundschulalter. Ich denke, in dieser Lebensphase entscheidet sich bei vielen Kindern, ob sie Spaß an Büchern finden und später begeisterte Leser werden oder eher nicht. Kinder orientieren sich ja nicht, wie wir Erwachsene, an irgendwelchen Bestsellerlisten oder Rezensionen. Nein, Kinder lesen ein Buch, entscheiden, ob es ihnen gefällt oder nicht. Falls ja, lesen sie weiter, falls nicht, legen sie es zur Seite und ein Computerspiel ein. Kindern Lust auf lebenslanges Lesen zu machen, ist eine echte Herausforderung - eine, die mir Spaß macht ...