© Victoria Fincke
Alexandra Fischer-Hunold
Autor*in
Mit der Lektüre von Mary Poppins begann für Alexandra Fischer-Hunold die Liebe zu Büchern. Folgerichtig studierte sie später Deutsche und Englische Literatur. Seitdem liest sie nicht nur, sondern schreibt auch erfolgreich Vorlesegeschichten und Kinderbücher.
Hier geht es zur Webseite von Alexandra Fischer-Hunold:
www.fischer-hunold.com
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1. Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
"Wie kommt man denn darauf Autorin zu werden?" - Bei mir war es eindeutig Astrid Lindgrens "Schuld" und das in zweifacher Hinsicht.
Da waren diese Sommerferien im Jahr ... - ich weiß es wirklich nicht mehr - in denen ich in unserem Garten unter dem Kirschbaum liegend Bekanntschaft schloss mit dem Meisterdetektiv Blomquist, Eva-Lotta und Anders, kurz der Weißen Rose, die im Kampf mit der Roten Rose um den sagenumwobenen Großmummrich in spannende Kriminalfälle verwickelt wird.
Dann gab es noch Onkel Melker bei "Ferien auf Saltkrokan", der als Schriftsteller umringt von seinen tobenden Kindern und deren Freunden freudig auf die Tasten seiner Schreibmaschine hämmert.
Da hätten wir also Kalle Blomquist und Onkel Melcher, gut geschüttelt und gerührt mit einer gehörigen Portion Spaß am Schreiben und am Geschichtenerzählen und schnell stand der Entschluss fest: "Ich will spannende Bücher für Kinder schreiben!!!"
Irgendwann hatten meine Geschwister und ich auf unserem Speicher zwischen allem möglichen Trödel eine alte Schreibmaschine entdeckt. Weil es damals noch keine Computer gab, schleppte ich diese Schreibmaschine (und sie war wirklich super schwer!) in mein Zimmer, um dort in aller Ruhe im Ein-Finger-Suchsystem meine ersten kurzen Geschichten zu schreiben.
2. Gibt es so etwas wie einen Arbeitsalltag?
Wenn mein Mann zur Arbeit gegangen, meine Tochter Paula in die Schule entschwunden ist und ich unseren Hund Bootsmann Gassi geführt habe, verziehe ich mich an meinen Schreibtisch.
Der steht in meinem Arbeitszimmer im Dachgeschoss. Dort kann man sich herrlich Geschichten einfallen lassen, wenn zum Beispiel der Regen gemütlich auf die Dachfenster prasselt oder wenn im Sommer die hellen Sonnenstrahlen wie ein Gruß aus längst vergangenen Sommertagen auf die Tastatur scheinen.
Gegen Mittag muss ich den Computer ausschalten und kochen.
Ab und an arbeite ich auch nachmittags. Das mache ich immer dann, wenn ich es gar nicht erwarten kann, meine Geschichte weiter zu schreiben. Oder wenn ich recherchieren, also zu einem bestimmten Thema Informationen sammeln muss. Für die Bücher in der "Tatort- Erde"-Reihe muss ich viel Wissenswertes in Erfahrung bringen, denn die Sachinformationen müssen stimmen. Dann lese ich in Büchern oder suche im Internet nach den Informationen, die ich benötige und wenn ich dort nicht fündig werde, kommt es schon mal vor, dass ich zum Telefonhörer greife und meine Freundin Alex in Australien oder meinen Freund Raifu in Tokio anrufe und sage: "Verrat mir mal, wie das bei euch so läuft!"
3. Woher nehmen Sie Ihre Ideen?
Viele meiner Ideen wurzeln in meiner eigenen Kindheit, in dem, was meine Geschwister, meine Freunde und ich so alles angestellt, erlebt und wie wir gestritten haben. Genauso wichtig sind aber auch die Dinge, die ich mir als Kind nur vorgestellt oder erträumt habe. Außerdem ergeben sich aus dem, was meine Tochter Paula tut oder erzählt viele Ideen. Manchmal gibt sie mir auch Tipps.
4. Wie viel Realität fließt in Ihre Texte mit ein? Haben ihre Figuren z.B. reale Vorbilder?
In jedem Text steckt ein bisschen vom Autoren-Ich und seiner Welt, in der er lebt. Das passiert unabsichtlich, ist aber genauso unvermeidlich. Die eigene Erfahrungswelt und die Menschen, mit denen man zu tun hat, fließen unweigerlich in die Texte ein. Wahrscheinlich nie hundertprozentig, sondern eher als eine Mixtur aus vielen Geschehnissen oder Personen, die man kennt oder gekannt hat, mag oder verabscheut.
5. Welche Themen favorisieren Sie? Und warum?
Krimis, Detektiv-, Abenteuer- und Gespenstergeschichten: Alles, was mich mitfiebern lässt, sind meine absoluten Favoriten!!!
Abends im Bett beim einsamen Schein der Nachttischlampe, die Decke bis zur Nasenspitze gezogen, einen spannenden Krimi, eine schaurig schöne Gespenstergeschichte oder ein aufregendes Piratenabenteuer in der Hand - und wenn es dann draußen gewittert und stürmt - das ist für mich das Gemütlichste auf der Welt!
Aber genauso gerne, wie ich mich gruseln oder auf die Folter spannen lasse, schreibe ich spannende, abenteuerliche und unheimliche Geschichten für meine Leser.
Zumindest die Begeisterung für Kriminalfälle und Gespenstergeschichten wurzelt darin, dass ich ein großer England-Fan bin und die königliche Insel nun mal die Heimat der Krimis und Gespenster ist.
6. Welches Buch würden Sie gerne schreiben?
Wenn es nicht schon geschrieben worden wäre: "Betty und ihre Schwestern". Dieser Roman ist zwar kein Krimi, aber auf seine Weise spannend und abenteuerlich.
7. Was fasziniert Sie am Schreiben für Kinder und Jugendliche?
Die Freude daran, meinen Lesern mit meinem Buch eine Freude zu machen und die Möglichkeit in der Phantasie selbst wieder Kind zu sein.