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Ursula Poznanski Layers

Die U-Bahn-Haltestelle

Du wachst auf, weißt nicht genau warum, dein Kopf schmerzt und ein mulmiges Gefühl breitet sich in dir aus. Was ist geschehen, während du geschlafen hast? 

Dorian hatte nicht gemerkt, dass er eingeschlafen war, doch er spürte genau, wie etwas ihn weckte. Einerseits waren es Kopfschmerzen, die sich von einer Schläfe zur anderen zogen.
Andererseits war es eine Berührung an seinem Kinn. 
Nein, keine Berührung. Der Boden wurde nass. Hatte es doch noch zu regnen begonnen? Verschlafen tastete er mit der Hand nach seinem Gesicht, wollte das Wasser abwischen. Nur, dass es kein Wasser war.
Zu warm. 
Zu klebrig.
Und der Geruch …

Dorian kann sich nicht erklären, was um ihn herum passiert ist. Ist er wirklich Schuld am Tod eines anderen Obdachlosen? Während er noch zögert, ob er weglaufen oder zur Polizei gehen soll, steht auf einmal Nicolas Korte vor ihm. Er arbeitet für eine „Organisation“, die obdachlosen Jugendlichen hilft. Da die Alternative – zur Polizei zu gehen und unangenehme Fragen beantworten zu müssen - Dorian nicht sehr vielversprechend erscheint, ergreift er die Chance, auch wenn sie beinahe zu schön klingt, um wahr zu sein …

Das Reiterdenkmal

Stell dir vor, du erhältst die Aufgabe, an einem zentral gelegenen Ort einer Stadt, so viele Flugblätter an Passanten zu verteilen wie möglich. Dabei sollst du, ungeachtet des Verhaltens der Vorübergehenden, immer freundlich bleiben und den vorgegebenen Platz nicht verlassen. Klingt langweilig und anstrengend?
Da steckt doch mehr dahinter …


Dorians Platz für das Verteilen von Flugblättern für Hilfsorganisationen ist am Sockel eines Reiterdenkmals. Noch einmal wird er eindringlich auf die Regeln hingewiesen. Da ihn die meisten Passanten ohnehin ignorieren, fällt es Dorian nicht schwer, höflich zu bleiben. Selbst eine Polizeistreife und pöbelnde Jugendliche bringen ihn nicht dazu, seinen Platz zu verlassen.

Dann verhalten sich allerdings einige Menschen äußerst merkwürdig – der erste, ein älterer Mann, mustert ihn „als hätte er ein Schaufenster betrachtet und am Ende beschlossen, doch nichts zu kaufen“. Dorian schiebt das auf altersbedingt wunderliches Verhalten. Die Frau im Businessanzug, die ihn ebenso eindringlich betrachtet, ist jedoch keineswegs alt …

 

Der Park

Du bist in einer Stadt unterwegs und suchst nach einem Ort, an dem dich niemand stört, wo du zur Ruhe kommen kannst, um neue Kraft für deine weiteren Aufgaben zu sammeln – Wohin gehst du?
 


Für Dorian sind solche Orte die Parkanlagen der Stadt. Sein Lieblingsplatz ist eine Parkbank bei einer alten Kastanie und einem Ententeich. Hier schafft er es, trotz schwieriger Umstände, seine Gedanken neu zu ordnen und sein weiteres Vorgehen zu planen.
 
Auch den Park in Bornheims Villa sucht er aus 
diesen Gründen besonders gern auf. Dabei entdeckt er jedoch eine Ansammlung scheinbar verlassener Häuser – viel interessanter ist allerdings, versteckt hinter einer Baumgruppe, ein weiteres Haus: Im Gegensatz zu allen anderen Gebäuden ist es durch einen meterhohen Stacheldrahtzaun vor der Außenwelt gesichert.

Was mochte auf einem Herrensitz so bedeutsam sein, dass
man es mit einem solchen Zaun schützen musste? Oder schützte
man die Außenwelt vor dem, was sich innerhalb befand?

Der Fluss

Die Lichter der Bürohausfassaden spiegelten sich auf dem nachtschwarzen Wasser. Langsam stieg Dorian die Treppen zum Kai hinunter. Zum ersten Mal seit Stunden besserte sich seine Laune ein wenig. Der Platz, den er sich gewünscht hatte, war frei und es war niemand in der Nähe, der Ärger machen würde. Noch nicht, jedenfalls.

Er suchte sich ein Ziel und entschied sich für das verspiegelte Bankgebäude auf der anderen Seite des Flusses.