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24.03.2015

Gastbeitrag von Binea

Meine Eindrücke zur 2. Loewe Thriller-Nacht

Für alle, die nicht dabei sein konnten: Bloggerin Binea von literatwo.de schildert ihre Erlebnisse bei der 2. Loewe Thriller-Nacht während der Leipziger Buchmesse 2015 und freut sich auf einen Austausch in der Kommentarfunktion.


Am 14. März war es endlich wieder soweit. Ich konnte zum zweiten Mal „Die Thriller-Nacht“ vom Loewe Verlag besuchen. Schon einmal war ich im Theaterhaus Schille in Leipzig und habe bekannten Autoren lauschen können. Auch dieses Jahr kamen die Besucher, bei freiem Eintritt, voll auf ihre Kosten, soviel schon mal vorab.

Janet Clark, Ursula Poznanski, Arno Strobel und Eoin Colfer stellten ihre Werke vor, lasen daraus, gaben Antworten auf alle Fragen und waren noch bis in die späten Abendstunden bereit für Gespräche mit ihren Lesern. Autogramme gab es natürlich auch und, wer ein Foto mit sich und den Autoren haben wollte, hatte hierfür ebenfalls die Gelegenheit.

Wer seinen Lieblingsautoren und -autorinnen nah sein wollte, musste schon früh am Theaterhaus in Leipzig sein, denn die Plätze waren heiß begehrt. Der Saal war kurz vor Beginn nicht nur voll, sondern übervoll, aber alle Leser waren bereit, auf engstem Raum zu lauschen, und rutschten gern zusammen.

Janet Clark liest Finstermoos - Aller Frevel Anfang auf der 2. Loewe Thriller-NachtDen Abend eröffnete Autorin Janet Clark mit ihrem Werk Finstermoos. Janet erzählte über den fiktiven Ort, wie sie sich inspirieren lässt und ob sie unbedingt an ihre Handlungsorte reisen muss, um besser darüber schreiben zu können. Ihre Reihe besteht aus vier Teilen, eine sogenannte Tetralogie. Zwei Teile sind schon im Handel, die zwei anderen erscheinen im Juni und im September.

Janet Clark hätte ich wohl stundenlang lauschen können, denn die Autorin hat einen wunderbar trockenen Humor. Sie liest im Stehen, betont unglaublich gut und gibt ihren Protagonisten eindringliche Stimmen. Gänsehaut!

Eine Frage aus dem Publikum rundete Janet Clarks Auftritt humorvoll ab, denn sie konnte eine junge Leserin mit ihrer Antwort glücklich machen. Ihre Protagonistin trägt nicht nur den gleichen Namen wie die Fragende, sondern er wird auch genauso geschrieben: Luzie :-)

Arno Strobel liest seinen neuen Jugendthriller Schlusstakt auf der 2. Loewe Thriller-Nacht Arno-Strobel-Zeit im Theater. Schlusstakt heißt sein neuestes Werk. Es geht um Castingshows – ein umfassendes Thema und Arno war es wichtig, viel über seine Recherche zu erzählen. Das Publikum hing ihm an den Lippen, denn er erzählte nicht nur über den Plot, sondern vor allem über Gespräche mit ehemaligen Kandidaten solcher Shows, über Knebelverträge und über seine eigene Sicht, wobei er stets deren Anonymität wahrte. Mehr als interessant und erschreckend zugleich!

In seinem aktuellen Werk schreckt er auch nicht davor zurück, Protagonisten umzubringen. In seinem ersten Jugendthriller Abgründig hatte er noch gezögert und deshalb Kritik von Lesern geerntet.

Gelacht wurde natürlich auch, denn Arno trank aus dem gleichen Wasserglas, das zuvor Janet Clark benutzte und kommentiert dies mit: „Wenn ich jetzt weiter daraus trinke, schreibe ich vielleicht noch drei weitere Teile ...“. Herrlich!

Ursula Poznanski liest Die Vernichteten auf der 2. Loewe Thriller-NachtUrsula Poznanski erzählte gleich zu Beginn, dass sie zur Musik von Game of Thrones schreibt, was natürlich Begeisterung auslöste. Wenn sie schreibtechnisch einmal nicht weiter kommt, dann schreibt sie zur Filmmusik von Gladiator. Sie selbst erfindet gern Welten und Gesellschaften, es reizt sie sehr, sich Fähigkeiten der Charaktere auszudenken und sie liebt die „Emotionskontrolle“.

Zur Thriller-Nacht stellte sie ihre „Eleria-Trilogie“ – Die Verratenen, Die Verschworenen und Die Vernichteten vor. Gleich vorweg erwähnt sie, dass sich die Leser besonders auf Band 2 und 3 freuen werden, denn am Ende von Band 2 gibt es einen großen Knall und in Band 3 geht es ebenso Schlag auf Schlag. Um alles verstehen zu können, gehört Band 1 eben dazu, er legt die wichtigen Handlungsgrundsteine. In den ersten zwei Bänden gibt es natürlich am Ende Cliffhanger, wie sollte es anders sein.

Um den Lesern die Bände schmackhaft zu machen, erzählte sie aus jedem Werk etwas und las dann aus Die Vernichteten. Zudem schilderte sie ein wenig ihre Arbeit mit den Protagonisten. Es gibt laut Poznanski nämlich sehr unterschiedliche Charaktere. Einige schreiben sich von selbst, andere machen Probleme und müssen „getreten“ werden und wiederum andere stellen sich einfach quer.

Zum Schluss wurde es dann international, denn Eoin Colfer betrat die Bühne und es hieß „Irish only“. Colfer ist ein fleißiger Twitterer, las sogar schon einmal im Leichenschauhaus und bekam nun seinen großen Traum, einmal in einem Theater mit angrenzender Bar zu lesen, erfüllt. Was für ein sympathischer Autor! Als er ein paar Zeilen auf Englisch aus WARP – Der Klunkerfischer lesen sollte, griff er nach seinem Smartphone, denn darauf hat er immer ein paar Seiten. Die deutsche Lektorin konnte aber schnell mit einem englischen Exemplar aushelfen.
Eoin Colfer und Rainer Strecker lesen WARP - Der Klunkerfischer auf der 2. Loewe Thriller-Nacht

Eoin Colfer erzählte nicht nur von seinem Werk, sondern auch über lustige Szenen, die sich zwischen ihm und seiner Frau wegen seines Romans ereignet haben. Einfach grandios. Das Publikum war hellauf begeistert, jubelte, strahlte und gab tosenden Applaus.

An Colfers Seite, die deutsche Stimme von Rainer Strecker. Der Schauspieler las nicht nur aus Colfers Werk, sondern gab eine schauspielerische Höchstleistung ab. Der absolute Wahnsinn! Strecker schrie, flüsterte, funkelte mit seinen Augen, brüllte, stampfte auf - kurz: er spulte die komplette Mimik- und Gestik-Palette ab. Stark, absolut stark!

Ein grandioseres Ende hätte die Thriller-Nacht nicht haben können. Begeisterung pur bei den knapp 200 Besuchern. Ein mehr als gelungener Abend und ich selbst kann jedem nur raten, bei der nächsten Thriller-Nacht in Leipzig dabei zu sein.

Wart ihr vielleicht auch dort? Welche Lesung hat euch zuletzt begeistert?

Eure Binea
literatwo.de

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